Corona - in der Welt-Energieszene nur ein laues Lüftchen!

Insgesamt ist der Energiebedarf nach wie vor sehr hoch und steigend. Eine «Energiewende», wie sie primär in Europa auf der politischen Agenda steht, ist kaum oder zumindest nur sehr verhalten zu beobachten.

Vor wenigen Tagen hat British Petroleum BP den neuesten BP Statistical Review 2022 publiziert. In den umfassenden Daten haben wir uns einerseits auf allfällige Auswirkungen der Corona-Pandemie konzentriert, andererseits präsentieren wir einige wenige Daten zur Bedeutung der russischen Energie im europäischen Umfeld.

Gesamtenergieverbrauch

Der Energiekonsum steigt weltweit kontinuierlich; seit dem Jahr 2000 um durchschnittlich 1.95%. Immerhin ist die Zuwachsrate seit dem Jahr 2010 auf 1.44% zurückgegangen.

CO2-Emissionen

Die CO2-Emissionen steigen weltweit ebenfalls kontinuierlich. In den vergangenen 21 Jahren um durchschnittlich 1.83 %. Corona hat 2020 zu einer Reduktion geführt, sodass sich die Steigerungsrate seit 2021 auf 0.92 % reduziert hat. Die Zahlen der kommenden Jahre werden zeigen, ob das nur ein Zwischenspiel war oder ob doch eine kleine Trendwende im Gange ist.

Erdgasvorkommen und Verbrauch

Die weltweit gesicherten Erdgasvorkommen betrugen Ende 2020 rund 188'100 Milliarden m3. Davon 37'400 Mia. m3 oder 19,9% in Russland. Der Verbrauch 2021 lag bei 4’037 Milliarden m3, bzw. 2,1% der Vorkommen.
Der Erdgasverbrauch stieg in den letzten 21 Jahren kontinuierlich um durchschnittlich 2,5%, seit dem Jahr 2010 noch um 2,26%. In der obigen Grafik wird die Erdgasförderung gezeigt, um den Vergleich mit der Produktion in Russland zu ermöglichen. 

Der kleine Rückgang 2020 aufgrund der Corona-Pandemie war etwa ähnlich demjenigen in der Weltfinanzkrise im Jahr 2009.

Zuwachsraten

In der nachfolgenden Tabelle sind die wichtigsten Trends der letzten 21 Jahre (seit 2000) bzw. der letzten 11 Jahre (seit 2010) aufgeführt.

Fazit

Die Energieszene weltweit ist sehr träge. Veränderungen in einem Land oder Kontinent werden meist in anderen Weltregionen kompensiert. Kurzfristige Eingriffe – wie derzeit mit Sanktionen gegen Russland – wirken sich zwar in Europa teilweise massiv aus. Grosse Konsumländer, insbesondere im non-OECD-Raum, können in Umkehrschluss sogar davon profitieren.
Generell haben die letzten zwei Jahre das Thema Versorgungssicherheit stark in den Vordergrund gerückt, besonders auch bei uns in der Schweiz. Durch gezielte, strategisch geplante Massnahmen kann man sich vor Engpässen – zumindest bis zu einem gewissen Grad – wappnen.

Gerne unterstützen wir Sie dabei.